Farbpsychologie


KS ♦ FARBPSYCHOLOGIE


Farben bestimmen unsere Stimmungen oder umgekehrt.

Ja, das stimmt wirklich!

Ist es Ihnen noch nie passiert, dass Sie morgens gut gelaunt vor dem Kleiderschrank stehen und unbedingt etwas Farbiges tragen wollen? Oder umgekehrt, Sie sind nicht besonders gut gestimmt, ziehen trotzdem eine rote Bluse an und fühlen sich gleich etwas besser? Ich kleide mich eigentlich fast immer spontan, je nach Stimmung. Wenn meine Stimmung unten ist, ziehe ich bewusst etwas Farbiges an, was ich ganz besonders mag. Selbst wenn ich mir abends schon überlegt hatte, was ich am nächsten Tag zu meinem Termin anziehen will, ändere ich, wenn ich morgens in einer besseren oder schlechteren Stimmung bin, meine Meinung und ziehe etwas an, was eher meiner Stimmung entspricht oder sie verbessert.

Aber nicht nur die Tatsache, dass man irgendeine Farbe trägt beeinflusst unser Wohlbefinden, sondern auch der Farbton bzw. die Farbnuance hat Einfluss auf unser Gemüt.
Je nachdem welche Farbe wir tragen, werden wir auch von unserer Umwelt anders wahrgenommen. Dabei können selbst Farbnuancen innerhalb einer Farbgruppe unterschiedliche Reaktionen hervorrufen. Ein klares Rot wirkt z.B. ganz anders auf unsere Umwelt, als ein kräftiges Pink. Rot wirkt warm, manchmal auch aggressiv und Pink wirkt, umso blaustichiger es ist kühl und dominant. Ein zartes Rosa dagegen wirkt weich, sanft und manchmal sehr süß. Obwohl all Farbtöne zur gleichen Familie gehören, haben sie alle eine unterschiedliche Wirkung auf uns.
Farben sind eigentlich nur Lichtstrahlen einer bestimmten Wellenlänge, die unser Gehirn in Farben umwandelt. Wenn wir also eine Farbe ganz besonders mögen, ist es nicht die Farbe, sondern allein die Wellenläge des Lichts in einer bestimmten Frequenz, die in uns etwas auslöst. Dass Farben uns beeinflussen ist erwiesen und wird tagtäglich in der Werbung, der Farbpsychologie und sogar im Leistungssport eingesetzt. Ebenso ist es, wenn wir diese Farbtöne tragen.

Im Anschluss sehen Sie eine Übersicht der Bedeutung und Einflüsse der wichtigsten Basisfarben.


Goethe versuchte das Phänomen Farbe in seiner Gesamtheit zu erfassen, physiologisch, physikalisch und ästhetisch. Aus heutiger Sicht lag er mit seinen Erkenntnissen zur Physiologie der Farbe - der Farbwahrnehmung - schon damals goldrichtig. Mit seinen Studien der Farben aus physikalischer Sicht versuchte er Isaac Newtons naturwissenschaftliche Erkenntnisse zur Prisma Theorie der Zerlegung des Sonnenlichts durch ein Glasprisma, zu widerlegen. Allerdings ohne Erfolg. Newtons Studien sind die Grundlagen unseres heutigen Wissens über Farben. Insbesondere seine psychologische Erklärung des Farbesehens ist nach wie vor aktuell.
"Farbe ist nicht im Licht, nicht im Auge, sondern im Hirn." Dies deckt sich mit dem heutigen Wissen über Farbe.
Die als Grundfarben gekennzeichneten Farben aus Goethes Farbkreis - Magenta (schön), Cyan (gemein) und Gelb (gut) - entsprechen den Farben der heute als "subtraktive Farbmischung" bekannten CMY- bzw. CMYK-Farben. Orange, Grün und Blau sind sekundäre Mischtöne.
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Rot
Die Farbe Rot steht für Lebensfreude, Vitalität, Energie, Erfolg und Leidenschaft. Sie kann allerdings auch Aggressivität, Wut, Zorn und Brutalität ausdrücken. ... und ist natürlich die Farbe des Feuers und der Liebe. Rot ist die wärmste Farbe.
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Orange
Orange symbolisiert Optimismus, Lebensfreude, Mut, Vertrauen, Inspiration, Kreativität und Kommunikation. Sie steht für Aufgeschlossenheit, Kontaktfreude Jugendlichkeit, Gesundheit und Selbstvertrauen. Es ist die Farbe der untergehenden Sonne und wirkt warm, angenehm und positiv, deshalb wird es in der Farbtherapie oft eingesetzt gegen Depressionen. Trotz all' dieser positiven Aspekte wird Orange in unserer Gesellschaft oft als billig und unseriös empfunden und mit Leichtlebigkeit, Aufdringlichkeit und Ausschweifung verbunden. Orange gehört ebenfalls zu den warmen Farbtönen.
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Gelb
Gelb steht für Wissen, Weisheit, Vernunft und Logik und verhilft zu Klarheit und guter Konzentration. Es symbolisiert Weite, Offenheit, Freiheitsdrang, aber auch Optimismus, Geld und Gold. Es ist die Farbe der Sonne und bedeutet Licht, Heiterkeit und Freude und gehört zur Familie der warmen Farben.
Schmutzige Gelbtöne assoziieren Täuschung, Rachsucht, Pessimismus, Egoismus, Geiz und Neid.
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Grün
Grün ist die Farbe der Hoffnung und wirkt beruhigend auf den Betrachter. Sie steht außerdem für Großzügigkeit, Sicherheit, Harmonie, Ausgeglichenheit und gilt als Farbe des Lebens. Grün kann aber auch im Gegenteil Gefühle wie Neid, Gleichgültigkeit, Stagnation und Müdigkeit vermitteln. Aus Sicht der Natur bedeutet grün Wachstum, Heilung und Harmonie. Grün gehört zu den kühlen Farben.
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Blau und Türkis
Blau ist die Farbe des Wassers und des Himmels. Sie steht für Ruhe, Vertrauen, Pflichtgefühl, Seriosität, Schönheit und Sehnsucht. Türkis und Cyan bedeuten Wachheit, Rationalität, Klarheit, Bewusstsein, geistige Offenheit und Freiheit. Cyan kann auch Kühle und Distanziertheit erzeugen und ein Gefühl der Leere vermitteln. Andererseits bedeutet Blau auch Traumtänzerei, Nachlässigkeit oder Melancholie. Blau ist die Familie der kältesten Farben im Farbkreis.

Folgend noch einige Mischfarben die in Goethes Farbkreis nicht enthalten sind:

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Violett
Violett hat etwas mystisches und würdevolles. Man findet es in der Religion, der Magie und Kunst. Sie wirkt inspirierend und steht für Transformation, Spiritualität und Meditation. Zur Familie der Violett Töne gehört auch die Farbe Purpur, die ursprünglich der Robe des Papstes vorbehalten. Violett kann aber auch als Stolz, Arroganz oder Unmoral interpretiert werden. In der Farbtherapie wird Violett zur geistigen und seelischen Anregung eingesetzt.
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Rosa und Pink
Rosa wirkt sanft und zart. Ein kräftiges Pink dagegen stellt Idealismus, Dankbarkeit, Engagement, Ordnung und Mitgefühl dar. Pink kann aber auch Dominanz, Arroganz und sogar Snobismus vermitteln.
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Natur- oder Erdtöne
Natur- und Erdtöne sind Mischtöne, die sich aus allen 3 Grundtönen des Farbkreises zusammensetzen und je nachdem wie hell oder dunkel sie sind mit schwarz oder weiß abgetönt werden. Man kann auch sagen, dass Braun durch die Mischung der Komplementärfarben im Farbkreis entseht. Komplementärfarben sind jeweils die Farbtöne, die sich im Farbkreis gegenüberliegen, wie z.B. Rot und Grün. Grün ist in diesem Beispiel eine Mischung der beiden Grundfarben Blau und Gelb, wodurch wir wieder beim vorherigen Prinzip der Mischung aller drei Grundfarben sind, um Braun zu erzielen. Zur Familie der Natur- und Erdtöne gehören alle Braun-, Beige- und Rost Töne. Sie wirken besänftigend und bieten psychisch einen festen Halt, was vielleicht daran liegt, dass es relativ neutrale Töne sind, mit denen man wenig falsch machen kann.
Braun wirkt eher konservativ und kann übertriebene Zurückhaltung symbolisieren.
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Grau
Grau ist die neutralste Farbfamilie. Eine Mischung aus Schwarz und Weiß, gemischt mit minimalen Anteilen aus anderen Farbfamilien. Grautöne sind unauffällig und symbolisieren Vorsicht, Zurückhaltung, Souveränität und Kompromissbereitschaft. Mit Grau verbindet man aber auch Langeweile, Eintönigkeit, Unsicherheit und Lebensangst.
Seitens der Farbtherapie wird Grau als depressiv und energieraubend eingestuft.
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Weiß und Schwarz
Weiß symbolisiert Unschuld, Reinheit, Klarheit und Erhabenheit. Es ist die Farbe von Eis und Schnee und gilt auch als Zeichen der Unnahbarkeit, Empfindsamkeit und Reserviertheit.
Im Farbkreis ist weiß nicht enthalten, da es in diesem Sinne gar keine Farbe ist. In der Lichtmischung ist Weiß eine Mischung aller Grundfarben - Magenta, Cyan und Gelb. Beim Mischen von Farben wird weiß nur eingesetzt, um Farbtöne aufzuhellen.

Schwarz dagegen steht für Dunkelheit, Lichtlosigkeit, Trauer und das furchterregend Unergründliche. Schwarz kann auch einen Ausdruck von Ansehen und Würde darstellen, was der Nicht-Farbe einen Charakter von Feierlichkeit verleiht.
In der Farbtherapie steht Schwarz für Halt und ein Gefühl von Stärke.

Die richtigen Farben können Ihren Alltag auffrischen und Ihre Stimmung aufhellen.

Trauen Sie sich auch 'mal kräftige Farben zu tragen und achten Sie auf die Reaktionen Ihrer Mitmenschen.

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Sie werden sich wundern.
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